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27. Oktober bis 04. November 2012   –  Südsardinien Wandern

Reisebericht von Familie Hildinger

 

Liebe Frau Heideker,

nachdem wir in den Jahren 2000 und 2001 unseren Sommerurlaub im Norden und Süden Sardiniens in Meeresnähe verbrachten und schon lange wieder die Insel besuchen wollten, haben wir in diesem Jahr die Gelegenheit benutzt, Sardinien auch auf dem Weg einer Wanderreise tiefer kennen zu lernen. Bereits bei unseren früheren Aufenthalten hat uns die Schönheit, Vielseitigkeit und Urwüchsigkeit der Insel fasziniert. Schon beim Einlaufen in den Hafen von Olbia beeindruckte uns die von Bergen und dem gewaltigen Massiv der Insel Tavolara eingerahmte Bucht; beim Betreten des Decks der Fähre stiegen einem die intensiven Düfte der mediterranen Pflanzenwelt in die Nase. Einmalig die reich gegliederte Küste, oft steil und felsig, aber auch immer wieder von schönen, langen und feinen Sandstränden oder kleinen, verschwiegenen Badebuchten unterbrochen.

Unsere früheren, positiven Eindrücke bestätigten sich auch auf der jetzigen Reise. Obwohl schon Ende Oktober, dominierte in der Pflanzenwelt noch sattes Grün und von den Folgen des trockenen Sommers war nur wenig zu bemerken. Beeindruckt hat die Vielfalt der Pflanzen. In den Orten herrschte teilweise in den Gärten noch eine fast frühlingshafte Blütenpracht, Bougainvillien, Strelitzien und viele andere Blumen ließen uns fast den Herbst vergessen. Interessant auch die reifenden Oliven, Orangen, Zitronen oder die Früchte des Erdbeerbaumes, die in allen Reifestadien bis zum kräftigen Rot leuchteten. Die idyllischen Märkte und kleinen Geschäfte verlockten mit ins Auge stechenden, schmackhaften Angeboten von Obst, Käse und Wurst zum Einkaufen. Besonders freuten wir uns, dass es uns auf dem Wochenmarkt in Aritzo gelang, ein Glas von dem von den Blüten dieses Baumes stammenden bitteren Honigs zu ergattern, den wir gerne als Zutat beim Lebkuchenbacken verwenden.

Da die Wanderreise auch die zentralen Teile der Insel erfasste, lernten wir touristisch noch weniger erschlossene Teile kennen. Schön finden wir, dass die Insellandschaft weiträumig angelegt und nicht beengend ist. Vom steilen Hochgebirge bis zu weiten, fruchtbaren Tälern birgt Sardinien vielfältige Landschaften. Beeindruckend die Wanderungen durch die noch überwiegend grüne, zum Teil früchtetragende Macchia. Immer wieder eröffneten sich beim Wandern neue, weitreichende Ausblicke auf Berge, weite Täler und blaue Meeresbuchten. Stundenlang traf man auf keinen Menschen; tief beeindruckte die Stille in der urwüchsigen Landschaft. Überrascht hat uns die Vielzahl an Tieren. Oft begegneten uns scheinbar herrenlose Schafherden mit frisch geborenen Lämmern, Schweine oder Kuhherden; faszinierend die sich im steilen Felsen scheinbar schwerelos bewegenden Ziegen. Nicht zu vergessen sind auch die wilden Pferde in der Giara di Gesturi.

Nicht vergessen sollte man jedoch,dass die Insel neben den einmaligen Naturschönheiten auch kulturelle Schätze birgt. Beeindruckend die geheimnisumwitterten Nuraghen, die sich an der Küste um die ganze Insel erstreckenden Sarazenentürme, die untergegangene Römerstadt Nora, die Stadt Alghero mit ihrer katalanischen Vergangenheit oder die kleinen, oft sehr alten Kirchen. Eine besondere Attraktion bilden in manchen Orten auch die kunstvoll mit Motiven bemalten Häuserfassaden, die Murales, die dem staunenden Betrachter einen Einblick in Alltag, Geschichte und Politik vermitteln. Einen Kontrast bildet die lebhaft pulsierende Inselhauptstadt Cagliari, die trotz Kriegszerstörung viele schöne Bauten aufweist. Erstaunlich ist, dass sich am Stadtrand in den seichten Gewässern viele Flamingos tummeln, die offensichtlich dort auch den Winter verbringen.

In angenehmer Erinnerung bleiben uns auch die Unterkünfte. In allen Hotels wurde man freundlich empfangen und die Gastgeber gaben sich jede Mühe, um den Gast zufriedenzustellen. Man hatte nie das Gefühl, wie in manchen Touristenzentren auf dem Festland, „ausgenommen“ zu werden.

Wir werden mit Sicherheit bei Gelegenheit gerne wieder, nach Möglichkeit im Frühling, die Insel besuchen, um auch diese Jahreszeit dort kenenzulernen. Nachdem uns die Wanderreise – es war unsere erste – sehr gefallen hat, können wir uns eine solche wieder gut vorstellen.

Nochmals herzlichen Dank für Ihre engagierte und einfühlsame Begleitung auf der vergangenen Reise

Familie Hildinger